
Der Seiteneinstieg in Theorie und Praxis
Der Lehrerberuf war zwar nicht ihre erste Wahl, ist aber heute für sie der absolute Traumberuf. Erfahrt hier, welche Voraussetzungen nötig sind, wie unsere Seiteneinsteiger ins Klassenzimmer fanden und warum dieser Schritt für sie die beste Entscheidung ihres Lebens war.
Der Seiteinstieg in NRW
Auf dieser Seite geht es um den sogenannten Seiteneinstieg und um sozialpädagogische Fachkräfte. In beiden Fällen ist der Wechsel aus dem bisherigen Tätigkeitsfeld in den Arbeitsbereich Schule möglich.
Hast du erfolgreich ein Studium als Sozialpädagoginnen oder Sozialpädagogen, Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter, Erzieherinnen oder Erzieher absolviert, dann klick bitte hier!
Hast du ein abgeschlossenes Studium (idealerweise aus dem MINT-Bereich) und schon einige Jahre Berufserfahrung, dann lies gerne hier weiter.
Die zwei Grafiken zeigen, in welchen Fächern besonders gute Einstellungschancen bestehen.
Lehrerinnen und Lehrer werden in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich nur dann dauerhaft in den Schuldienst eingestellt, wenn sie ein Lehramtsstudium abgeschlossen, einen Vorbereitungsdienst (Referendariat) absolviert und eine Staatsprüfung (Staatsexamen) erfolgreich abgelegt haben. Sie erteilen Unterricht an den Schulformen und in den Fächern, die ihrer Lehramtsbefähigung entsprechen.
Wenn diese „grundständig“ ausgebildeten Lehrkräfte nicht zur Verfügung stehen, können die Schulen auch andere Bewerberinnen und Bewerber einstellen, die über einen nicht lehramtsbezogenen Hochschulabschluss verfügen und die Schulen sie für geeignet halten. Diese Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger helfen den Schulen dabei, den hohen Lehrerbedarf zu decken und Unterrichtsausfall zu vermeiden. Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sind mit ihrer persönlichen Berufsbiografie vielfach eine Bereicherung für das Schulleben.
Damit der Start gelingt, erhalten alle Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger eine berufsbegleitende Unterstützung, in der ihnen die pädagogischen Grundlagen und Handlungsfelder des Lehrerberufs vermittelt werden. Voraussetzung für den Seiteneinstieg ist, dass die Schule ihre Stellenausschreibung für den Seiteneinstieg öffnet.
Der Gesetzgeber hat mit dem Lehrerausbildungsgesetz vom 12. Mai 2009 (§ 13) die Eckpunkte einer berufsbegleitenden Ausbildung für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger festgelegt:
Den Seiteneinstieg gibt es an allen Schulformen außer der Förderschule.
In den Schulformen der Sekundarstufe I (Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamtschule Klasse 5-10) und Sekundarstufe II (Gymnasium, Gesamtschule Klasse 11-13, Berufskolleg) ist der Seiteneinstieg in allen Fächern und beruflichen Fachrichtungen möglich.
In der Grundschule ist der Seiteneinstieg nur für die Fächer Kunst, Musik, Sport und Englisch möglich.
In den Fächern Mathematik und Deutsch ist der Seiteneinstieg in der Grundschule nicht möglich, denn in diesen Fächern sind die Anforderungen besonders hoch. Die Vermittlung dieser beiden Fächer erfordert fundiertes fachliches und didaktisches Wissen sowie vertiefte Kenntnisse über die Entwicklungsphasen der Schülerinnen und Schüler. Lehrkräfte für die Grundschule werden hierfür sowohl im Studium (10 Semester), als auch im 18 Monate langen Vorbereitungsdienst ausgebildet.
An der berufsbegleitenden Ausbildung kann teilnehmen, wer
- einen FH-Master oder einen an einer Universität, einer Kunst- und Musikhochschule oder der Deutschen Sporthochschule erworbenen Hochschulabschluss nachweist, der auf einer Regelstudienzeit von insgesamt mindestens sieben Semestern beruht und keinen Zugang zu einem Vorbereitungsdienst nach § 5 Lehrerausbildungsgesetz eröffnet,
- eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit oder eine mindestens zweijährige Betreuung eines minderjährigen Kindes nach Abschluss des Hochschulstudiums nachweisen kann,
- die für die Unterrichts- und Erziehungstätigkeit erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse besitzt und
- im Rahmen eines Auswahlverfahrens mit positiver Prognose über den Ausbildungserfolg in den Schuldienst des Landes Nordrhein-Westfalen im Tarifbeschäftigungsverhältnis eingestellt wurde.
Im Rahmen der Einstellung in den Schuldienst ist festzustellen, ob ein Einsatz in zwei Fächern und eine erfolgreiche Teilnahme an der berufsbegleitenden Ausbildung in zwei Fächern erwartet werden kann. Die Entscheidung über den Zugang zur Ausbildung für den Lehrerberuf basiert auf der Einschätzung der Eignung der Bewerberin oder des Bewerbers im Rahmen einer Prognose über den zu diesem Zeitpunkt erwarteten Ausbildungserfolg in den beiden Fächern, die im Einstellungsverfahren getroffen wird. Bei dieser Prognoseentscheidung sind insbesondere fachlich relevante Hochschulabschlüsse, auf beide Fächer bezogene fachwissenschaftliche Studienleistungen und einschlägige Berufserfahrungen zu berücksichtigen. Vergleichsmaßstab sind die Studienleistungen, die im Rahmen des jeweiligen Lehramtsstudiums für dieses Fach zu erbringen sind. Zeitpunkt und Note des Abschlusses können in die Gesamtbewertung einfließen. Auch die Eignung für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern ist für die Entscheidung von Bedeutung.
Die Ausbildung umfasst 24 Monate.
Sie schließt mit der Staatsprüfung und dem Erwerb der Lehramtsbefähigung ab. Mit Bestehen der Staatsprüfung werden diese Lehrkräfte in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis, bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen ins Beamtenverhältnis übernommen.
Umfassende Informationen zum Seiteneinstieg mit berufsbegleitender Ausbildung gibt es in dieser Informationsbroschüre.
Bedingungen für den Seiteneinstieg
Bevor es überhaupt zu einem Seiteinstieg kommt, muss eine Stelle für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger als solche angeboten und mit der/dem Bewerberin/Bewerber besetzt werden. In der Stellenbörse speziell für den Seiteinstieg sind alle aktuellen Stellen zu finden - klick hier!
Um einen schnellen Überblick über ALLE freien Stellen zu erhalten, kann man sofort auf "STELLEN SUCHEN" klicken:
Danach auf die Sucheingabe für Stellenausschreibungen für jene, die über keine Lehrkräfteausbildung verfügen klicken.
Um alle Stellen zu sehen, kann man die Punkte 1-9 unbeachtet lassen und sofort mit Punkt 10 "SUCHE STARTEN" fortfahren.
Eine Bewerbung ist online über die Suchmaschine nicht möglich! Daher bitte die komplette Stellenanzeige ansehen, die Kontaktdaten der Schule notieren und sich direkt an der Schule bewerben.
Grundsätzlich sind für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger vier Wege in den Schuldienst zu unterscheiden:
- Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die ein nicht-lehramtsbezogenes Hochschulstudium
oder
ein Studium einer Kunst- und Musikhochschule
oder
ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln
oder
einen an einer Fachhochschule erworbenen Masterabschluss mit sieben Semestern Regelstudienzeit
erfolgreich absolviert haben und ggf. eine zweijährige Berufstätigkeit nach dem Studium nachweisen, können in den Seiteinstieg gelangen. Bei einer positiven Prognose über die Ausbildungsfähigkeit werden sie in zwei Fächern in den Schuldienst eingestellt, absolvieren einen zweijährigen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst und legen abschließend eine Staatsprüfung ab.
Nach dieser Qualifizierung verfügen Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger über die entsprechende Lehramtsbefähigung und sind damit den „grundständig“ ausgebildeten Lehrkräften gleichgestellt. Die entsprechenden Regelungen hierfür sind der Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung (OBAS) zu entnehmen. Sofern die beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, erfolgt eine Übernahme in das Beamtenverhältnis (abgeschlossene Ausbildung mit Studium und Referendariat, gesundheitliche Eignung, qualifiziertes Führungszeugnis, 42. Lebensjahr noch nicht vollendet). Liegen die beamtenrechtlichen Voraussetzungen nicht vor, erfolgt eine Einstellung in ein Tarifbeschäftigungsverhältnis.
Vertiefende Informationen auch zum Bewerbungsverfahren gibt es in unserer Broschüre zum Seiteneinstieg gemäß OBAS: Klick hier - Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger mit einem Hochschulabschluss, die eine der oben genannten Voraussetzungen für die Teilnahme am berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst (OBAS) nicht erfüllen, oder Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger mit einem FH-Masterabschluss absolvieren eine einjährige Pädagogische Einführung und erwerben damit eine Unterrichtserlaubnis für das der Einstellung zu Grunde liegende Fach, jedoch keine Lehramtsbefähigung. Nach Abschluss dieser Qualifizierung werden sie in ein unbefristetes Angestelltenverhältnis übernommen. Die Eingruppierung und Vergütung der Lehrkräfte erfolgt auf der Grundlage des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Eine Verbeamtung ist nicht möglich. In der Grundschule ist der Seiteneinstieg nur mit einer einjährigen pädagogischen Einführung möglich. Denn die grundständige Ausbildung für Lehrkräfte an Grundschulen erfolgt in der Regel in drei Fächern. Aus einem nicht-lehramtsbezogenen Studium lassen sich in der Regel nicht drei Fächer ableiten.
- Absolventinnen und Absolventen einer Fachhochschule können über den Seiteneinstieg ein berufsbegleitendes duales Masterstudium für das Lehramt an Berufskollegs durchführen. Zugelassen sind ingenieurwissenschaftliche Abschlüsse aus einem Bereich, dem grundsätzlich Elektrotechnik, Energietechnik, Nachrichtentechnik, Maschinenbautechnik, Fertigungstechnik, Versorgungstechnik, Fahrzeugtechnik, Konstruktionstechnik, Verfahrenstechnik, Chemietechnik, Informationstechnik oder Automatisierungstechnik zuzuordnen sind. Zudem muss eine Einstellung an einem Berufskolleg vorliegen.
Das Studium kann wahlweise an den Universitäten in Wuppertal, Paderborn, Siegen, Aachen und Münster absolviert werden. Neben der Unterrichtstätigkeit im Umfang von 13 Stunden an drei Tagen pro Woche wird das Studium an der Universität an zwei Tagen pro Woche durchgeführt. Der Masterstudiengang dauert sechs Semester und schließt mit dem Master of Education ab.
Nach Abschluss des dualen Masterstudienganges erfolgt der berufsbegleitende Vorbereitungsdienst nach OBAS mit einer Dauer von 18 Monaten (Erwerb der Lehramtsbefähigung).
- An Schulformen der Sekundarstufe I ist auch eine Einstellung im Seiteneinstieg mit einer fachspezifischen Ausbildung möglich, also zum Beispiel mit einer Meisterprüfung. Die Schulen können bei Bedarf entsprechende Stellen ausschreiben. Auch diese Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger nehmen an einer einjährigen Pädagogischen Einführung teil.
Hier nochmal die Abkürzungen:
OBAS: Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung,
VOBASOF: Verordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung zum Erwerb des Lehramts für sonderpädagogische Förderung.
Und in Tabellenform die wichtigsten Kriterien:
-
Art des Seiteneinstiegs Schulformen
Fächer
Zulassungsvoraussetzung
Dauer
Art der Qualifizierung
Sek. I: Haupt-, Real-, Sekundar-, Gemeinschaftsschule, PRIMUS
Sek. II: Gesamtschule, Gymnasium, Berufskolleg
alle
- Nicht lehramtsbezogener Universitätsabschluss (Regelstudienzeit min. 7 Semester)
- FH-Masterabschluss (Regelstudienzeit min. 7 Semester)
- 2-jährige Berufstätigkeit oder 2-jährige Kinderbetreuungszeit nach maßgeblichem HS-Abschluss
24 Monate
Erwerb der Lehramtsbefähigung (Abschluss mit Staatsprüfung)
Pädagogische Einführung in den Schuldienst an Grundschulen
Grundschule
für die Fächer Kunst, Musik, Sport und Englisch
- Grundschule: Universitätsabschluss (Regelstudienzeit min. 7 Semester)
- FH-Masterabschluss (Regelstudienzeit min. 7 Semester)
12 Monate
Berufsbegleitende Einführung in den Lehrerberuf – Unterrichtserlaubnis für ein Fach - ohne Erwerb einer Lehramtsbefähigung (mehr Info in der Handreichung)
Alle Schulformen
alle
- Lehramtsbefähigung für ein anderes Lehramt
- als Lehrkraft im Schuldienst des Landes beschäftigt
- Übertragung der Aufgaben einer Lehrkraft für sonderpädagogische Förderung (Förderschwerpunkt: Lernen oder Emotionale und soziale Entwicklung)
18 Monate
Erwerb der zusätzlichen Lehramtsbefähigung für sonderpädagogische Förderung (Abschluss mit Staatsprüfung)
Pädagogische Einführung in den Schuldienst in Schulformen der Sek. I und II
Sek. I (Haupt-, Real-, Gesamt-, Sekundar-, Gemeinschaftsschule, PRIMUS)
Sek. II: Gesamtschule, Gymnasium, Berufskolleg
alle
- Sek.I: berufliche Qualifizierung, FH-Abschluss (Bachelor/Master) oder Universitätsabschluss
- Sek. II und Berufskolleg: Universitätsabschluss, FH-Abschluss (Master)
12 Monate
Berufsbegleitende Einführung in den Lehrerberuf – Unterrichtserlaubnis für ein Fach - ohne Erwerb einer Lehramtsbefähigung
Kombination: Duales Studium (berufsbegleitend) und anschließend Berufsbegleitender Vorbereitungsdienst
Berufskolleg
für die beruflichen Fachrichtungen Maschinenbautechnik, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik und Chemietechnik
- FH-Abschluss (Bachelor)
Studium (3 Jahre) zzgl. 18 Monate berufsbegleitender VD
Erwerb der Lehramtsbefähigung
-
Auskünfte zum Seiteneinstieg erhalten Sie bei der Landesweiten Beratungsstelle für Lehrämter an Schulen
-
Tel: 0231 / 9369 7770
Montag, Mittwoch und Freitag jeweils in der Zeit von 9 bis 12 Uhr,
Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit von 13 bis 16 Uhr.
Außerhalb dieser Zeiträume ist eine telefonische Beratung nach vorheriger Terminvereinbarung per E-Mail möglich.
Beratung (per E-Mail): beratung[at]lehrer-werden.nrw
Durchschnittlich rund 550 Seiteneinsteiger werden jedes Jahr eingestellt und vier davon wollen wir hier gerne vorstellen.
Philip, 36
Früher: Anlagenbau
Heute: Lehrer für Mathematik
Philip war in seinem alten Beruf weltweit unterwegs um industrielle Großanlagen zu bauen. Für ihn ein toller Beruf, in dem er viel erlebt und kennengelernt hat. Aber nach zehn Jahren suchte er eine neue Perspektive für sich: „Ich habe in meinem früheren Job nur wenig Zeit mit meiner Familie verbringen können. Das wollte ich ändern“, erinnert er sich. Bekannte von ihm waren bereits als Seiteneinsteiger Lehrkräfte geworden und so entschied sich Philip, dass dieser Weg auch für ihn der richtige sei. In einer Broschüre des Ministeriums für Schule und Bildung in NRW erhielt er die notwendigen Informationen und schon kurz darauf folgte das erste Bewerbungsgespräch. „Heute macht mir das Unterrichten fast noch mehr Spaß als das Entwickeln von Produkten“, sagt Philip. Von seiner beruflichen Vergangenheit profitiert der Seiteneinsteiger (und damit auch seine Schülerinnen und Schüler) heute ungemein, denn durch seine praktische Erfahrung werden Inhalte aus Fachbüchern zu haptischen Angelegenheiten. „Für mich bringt der Lehrerberuf einen Facettenreichtum mit, den ich so in der Industrie nie erfahren habe. Das mach mir unheimlich viel Spaß!“
Mich reizt besonders die Vielschichtigkeit des Lehrerberufs – das Fachliche und das Menschliche verbinden, das genieße ich unheimlich.
17.12.2018
Katrin, 39
Früher: Kraftwerkstechnik und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dortmund
Heute: Lehrerin für Elektrotechnik
Katrin brennt für ihr Fachgebiet die Elektrotechnik. Schon früh stand für die gebürtige Ruhrpottlerin fest, dass die Lehre ihre Leidenschaft ist. Aber auf ihr Fachgebiet, die Kraftwerkstechnik, wollte sie dabei auf keinen Fall verzichten. Nachdem ein ehemaliger Arbeitskollege und auch ihr Mann den Weg des Seiteneinstiegs gewählt hatten, wurde auch sie hellhörig: „Ich hatte damals kaum noch die Möglichkeit an der Uni zu unterrichten, darum entschloss ich mich, einfach die Plattform zu wechseln und ans Berufskolleg zu gehen “, erinnert sie sich. Seit sie Lehrerin ist, hat ihr Fachgebiet für sie seinen Zauber zurück und der zeigt sich Katrin jedes Mal, wenn sie ihren Schülerinnen und Schülern komplexe Themen einfach vermittelt hat. „Der Lehrerberuf ist nie langweilig. Mich erwartet täglich eine total positive Herausforderung und das Feedback, das ich für meine Arbeit bekomme, ist unwahrscheinlich schön.“ Mit einer Menge Empathie und Kreativität stellt sie sich jeden Tag gerne vor ihre Klassen – um auch in ihren Schützlingen die Leidenschaft für die Elektrotechnik zu entfachen.
Ich kann jeden Abend erzählen, was ich heute erlebt habe – und das ist immer etwas Neues. Das war früher nicht so.
17.12.2018
Moana, 34
Früher: Prozessingenieurin im Anlagenbau
Heute: Lehrerin für Physik und Maschinenbautechnik
„Ich hätte es mir nach der Schule gar nicht vorstellen können Lehrerin zu werden“, erinnert sich Moana. „Für mich stand einfach schon immer fest, dass ich Ingenieurin werden will.“ Sie fühlte seit ihrer Jugend eine ungebrochene Begeisterung für die naturwissenschaftlichen Fächer, später im Studium vor allem für die Kältetechnik. In der Industrie angekommen merkte sie jedoch schnell, dass sie sich von der Praxis mehr erhofft hatte. Viel zu festgefahren waren die Abläufe, ihr Leben war durch Dienstreisen fremdbestimmt und die Arbeitswelt zu hierarchisch. „Über die Möglichkeit des Seiteneinstiegs erfuhr ich damals von einem ehemaligen Kommilitonen.“ Mittlerweile ist Moana von ihrem Weg in den Lehrerberuf so begeistert, dass sie auch ihre Freunde und Bekannten überzeugen will, diesen Weg einzuschlagen. Es ist vor allem die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern, die den Lehrerberuf zu ihrem absoluten Traumjob macht. „Auch die Arbeitsatmosphäre hier am Berufskolleg ist einfach spitze. Man tauscht sich mit den Kolleginnen und Kollegen aus und arbeitet richtig zusammen“, sagt sie. Gerade dieser Zusammenhalt habe Moana früher in der freien Wirtschaft oft gefehlt.
Wenn man merkt, dass man die Schülerinnen und Schüler erreicht hat und das Wissen angekommen ist, dann fühlt es sich gar nicht mehr wie Arbeit an.
17.12.2018
Melanie, 46
Früher: Projektingenieurin im Bereich Galenik
Heute: Lehrerin für Chemie und Chemietechnik
Melanie wollte schon als Kind Lehrerin werden, hatte sich aber dann für eine Laufbahn im Chemieingenieurwesen entschieden. Im Labor fühlte sie sich anfangs auch noch sehr wohl. „Aber die Arbeit im Labor kann über die Zeit sehr eintönig werden“, sagt sie über ihre damaligen Erfahrungen. Sie entschied sich für den Seiteneinstieg in den Lehrerberuf und unterrichtet heute Chemie an einem Berufskolleg. Ihre Liebe zum Fach Chemie teilt sie inzwischen mit ihren Schülerinnen und Schülern. Mit viel Einfühlungsvermögen, Geduld und Respekt begleitet sie ihre Klasse bei der fachlichen und persönlichen Entwicklung und bereitet sie auf das Berufsleben vor. „Mein Beruf ist einfach unheimlich abwechslungsreich“, sagt sie. „Mich erwarten täglich neue Herausforderungen und ich kann meine Arbeitszeit abseits der Unterrichtszeiten, flexibel gestalten.“ Mit dem Wechsel in den Lehrerberuf ist sie überglücklich – so kann sie die Welt der Chemie und die Arbeit mit Menschen verbinden und gleichzeitig kommen auch ihr Privatleben und ihre Familie nicht zu kurz.
Als Kind war Lehrerin mein Traumberuf, aber richtig zugetraut habe ich mir das nie. Ich bin froh, den Schritt endlich gegangen zu sein.
17.12.2018
Social Media Einstellungen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an die nachfolgenden Dienste übertragen und dort gespeichert:
Facebook, Twitter, Youtube, Pinterest, Instagram, Flickr, Vimeo
Bitte beachten Sie unsere Informationen und Hinweise zum Datenschutz bevor Sie die einzelnen Sozialen Medien aktivieren.
Datenfeeds von sozialen Netzwerken dauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen: